Wie oft haben wir uns das schon gewünscht? Doch ist Stress wirklich nur negativ, oder kann er uns auch nützlich sein?
Was ist Stress wirklich?
Viele glauben, dass Stress schädlich für die Gesundheit ist – und wenn es um die Zyklusgesundheit geht, ist das auch nicht ganz falsch. Stress ist der grösste Gegner für einen gesunden Zyklus, denn er bringt unseren Körper aus dem Gleichgewicht. Gleichzeitig ist Stress jedoch eine Frage der Perspektive. Was bedeutet Stress für dich? Kann Stress nicht auch antreibend wirken? Für mich ist Stress sehr stark eine Frage der inneren Einstellung. Wenn ich eine schwierige Aufgabe habe und mein Körper schon vor Anspannung verkrampft, dann ist dieser Stress definitiv schädlich. Gehe ich dieselbe Aufgabe jedoch ruhig und mit Vertrauen an, dass alles gut wird, dann ist der Stress plötzlich viel geringer.
Natürlich gibt es viele Arten von Stress, und nicht jeder lässt sich so leicht mit einer positiven Einstellung bewältigen. Doch was, wenn es nicht der Stress an sich ist, der uns schadet, sondern unsere Bewertung davon?
Der Einfluss von Stress auf den Zyklus
Stress war früher oft eine Frage des Überlebens. Für unsere Vorfahren bedeutete Stress meist Hunger oder Gefahr – Momente, in denen der Körper alle Ressourcen mobilisierte, um schnell zu fliehen. In solchen Momenten war der Überlebensmodus aktiviert, und alles, was nicht für das direkte Überleben notwendig war, wurde heruntergefahren – einschliesslich des Fortpflanzungssystems.
Heute sieht Stress anders aus. In unserer Gesellschaft ist Dauerstress fast zur Norm geworden. Frauen jonglieren endlose To-do-Listen, Termine, Job, Haushalt, Kindererziehung und Fitnesskurse. Wenn es nicht der Stress von aussen ist, setzen wir uns oft selbst unter Druck. Gedanken über Streitigkeiten, Ängste, Perfektionismus, Selbstzweifel und das Gefühl, immer allen gerecht werden zu müssen, belasten uns täglich.
Diese anhaltende Belastung versetzt unseren Körper in einen dauerhaften Stressmodus. Die Nebennieren schütten vermehrt Cortisol, das Stresshormon, aus. Der Körper glaubt, dass er sich in einer bedrohlichen Situation befindet und schaltet auf "Überleben". Unser Nervensystem prüft ständig, ob die Lebensbedingungen sicher sind. Und solange Stress besteht, werden alle nicht lebenswichtigen Prozesse heruntergefahren – dazu gehört auch der Zyklus. Wenn der Körper über längere Zeit in diesem Zustand bleibt, kann das Ausbleiben der Menstruation eine der Folgen sein und somit wird unser Zyklus zu unserem Kompass über unsere allgemeine Gesundheit. Dafür müssen wir jedoch lernen die Zeichen, die er uns gibt zu verstehen.
Zurück zur Balance: Was der Körper braucht
Erst wenn sich der Körper wieder sicher fühlt und die Stresshormone abgebaut sind, findet er in seinen natürlichen Rhythmus zurück. Entspannung, ausreichend Schlaf, Ruhephasen und Regeneration sind deshalb entscheidend für eine gesunde Zyklusgesundheit. Wir müssen unserem Körper die Möglichkeit geben, sich sicher zu fühlen, um den natürlichen Zyklus zu unterstützen.
Der Einfluss von Stress auf den Zyklus ist ein komplexes Thema, und ich werde in einem späteren Blog mehr darüber erzählen, was passiert, wenn die Periode ausbleibt. Bis dahin: Achte auf dich und darauf, was dir guttut – dein Körper wird es dir danken.
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